VISION ZERO Award: AAA in Sydney ausgezeichnet
Auf dem 23. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz wurde der Unfallversicherung im November 2023 in Sydney, Australien, von der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) den Vision Zero Award verliehen. Der alle drei Jahre stattfindende Weltkongress ist ein einzigartiges internationales Forum, das rund 3.000 Experten, Entscheidungsträger aus der Arbeitswelt, der sozialen Sicherheit und dem öffentlichen Sektor sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter aus der ganzen Welt zusammenbringt. Es dient als Plattform für den Austausch von Ideen, Forschungsergebnissen und bewährten Verfahren zu hochaktuellen Themen im Bereich der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.
Vision Zero war eines der Hauptthemen dieser Veranstaltung. In seiner Rede zur Eröffnung des Kongresses betonte der IVSS-Präsident Dr. Azman: „Die VISION ZERO-Strategie ermöglicht auf jedem Arbeitsplatz, in jedem Unternehmen und in jeder Branche in jeder Region der Welt, ihre eigene Präventionskultur aufzubauen.“. Vision Zero wurde 2017 auf dem Weltkongress in Singapur eingeführt und hat sich seitdem zu einer globalen Präventionsstrategie entwickelt.
Bei der Preisverleihung erhielten 21 VISION ZERO-Partner den VISION ZERO Award der IVSS in Anerkennung ihrer unternommenen Bestrebungen um das Grad an Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden auf internationaler oder nationaler Ebene sowie in ihren Unternehmen zu erhöhen.
Die AAA, IVSS-Mitglied, erhielt den VISION ZERO Award für ihre Fähigkeit, VISION ZERO auf nationaler Ebene umzusetzen. In seiner Abschlussrede auf dem Weltkongress wies der IVSS-Generalsekretär, Marcelo Caetano, auf das Beispiel der nationalen VISION ZERO-Strategie in Luxemburg hin. Tatsächlich ist Luxemburg neben Singapur eines der ersten Länder, das diese Strategie auf nationaler Ebene umgesetzt hat.
Seit 2016, bezieht sich VISION ZERO in Luxemburg auf eine Strategie, die sich auf die Prävention von Arbeits- und Wegeunfällen sowie auf Berufskrankheiten konzentriert. Diese Strategie ist Ausdruck der solidarischen Verpflichtung der nationalen Partner, der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz eine neue Dynamik zu verleihen und alle relevanten Interessengruppen auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zu mobilisieren. VISION ZERO bedeutet nicht, dass das Risiko am Arbeitsplatz gleich null ist, sondern dass die potenziellen Quellen so weit wie möglich reduziert werden müssen, um Unfälle und insbesondere schwere und tödliche Unfälle zu vermeiden. Es handelt sich um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der darauf abzielt, das Bewusstsein der Arbeitnehmer für sicheres und verantwortungsbewusstes Verhalten zu schärfen und sie darin zu schulen, und der sich auf die Führungsrolle der Unternehmensleiter stützt.
Eines der Ziele der ursprünglichen VISION ZERO-Charta von 2016 bis 2022 bestand darin, bis 2022 einen Rückgang der nationalen, alle Sektoren umfassenden Häufigkeitsrate arbeitsbedingter Unfälle um 20 % im Vergleich zum Basisjahr 2014 zu erreichen. Vor der Pandemie, im Jahr 2019, war bereits ein vielversprechender Rückgang um 15 % erreicht worden. Die Jahre 2020 und 2021 waren aufgrund der Pandemie sehr speziell. Sie werden übrigens statistisch nicht berücksichtigt, da die verschiedenen Einschließungen und der Einsatz von Telearbeit die Daten verzerren. Letztendlich ist die nationale Häufigkeitsrate um mehr als 34 % gesunken von 5,37 % im Jahr 2014 auf 3,52 % im Jahr 2022. Das Ziel der ersten Phase von VISION ZERO wurde somit weit übertroffen, wobei zu berücksichtigen ist, dass das Jahr 2022 noch leicht von COVID beeinflusst wurde.
Aufbauend auf dem Erfolg der ersten Phase von 2016 bis 2022 und angesichts der Bedeutung dieses Themas haben die Initiatoren von VISION ZERO, AAA, UEL und INDR, beschlossen, die Anstrengungen im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz fortzusetzen und sich dabei insbesondere auf Risikosektoren zu konzentrieren. Die neue Phase von VISION ZERO 2023 – 2030 wurde erstmals auf dem 15. Forum für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz am 26. Oktober 2022 vorgestellt. Die Regierung hatte bereits auf ihrem Regierungsrat am 24. Oktober 2022 ihre Unterstützung für die nationale Strategie zum Ausdruck gebracht. Alle institutionellen Partner und Unternehmen werden ermutigt, die nationale Strategie VISION ZERO zu unterzeichnen.
Hier sind einige Schlüsselaktionen, die im Rahmen der VISION ZERO durchgeführt wurden:
- Zwei crossmediale Kampagnen, in denen Opfer von Arbeitsunfällen im Mittelpunkt standen und auf bestimmte Sektoren ausgerichtet waren ;
- Einführung eines dreisprachigen Internetportals (visionzero.lu), das Unternehmen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz sensibilisiert und informiert ;
- Einführung eines Bonus-Malus-Systems im Jahr 2019 durch die AAA, mit dem der Grundbeitragssatz gesenkt oder erhöht werden kann, um die Beitragszahler der Unfallversicherung dazu zu bewegen, mehr in die Prävention von Arbeitsunfällen zu mobilisieren ;
- Jährliche Organisation des Forums für Arbeits- und Gesundheitsschutz und alle zwei Jahre Verleihung des Arbeits- und Gesundheitsschutzpreises ;
- Erstellung neuer Präventionsmaterialien (Publikationen, Präventionsempfehlungen und Videos) ;
- Durchführung einer Reihe von Sensibilisierungsmaßnahmen und spezifischen Aktionen durch die institutionellen Partner und die luxemburgischen Unternehmen ;
- Einleitung der zweiten Phase von VISION ZERO von 2023 bis 2030, mit dem Ziel, die nationale Häufigkeitsrate im Vergleich zu 2019 um weitere 20 % zu senken, indem durch die Umsetzung einer Reihe von gezielteren Maßnahmen besondere Anstrengungen auf die Risikosektoren gerichtet werden.