Ursprung der Initiative

In Europa hat das Konzept „Null Unfälle“ seit den 1990er-Jahren im Zusammenhang mit der Entwicklung von politischen Strategien zur Straßensicherheit an Bedeutung gewonnen. Schweden war eines der ersten Länder, das dieses Konzept im Rahmen seiner Verkehrssicherheits-Politik umsetzte und dabei erstmals die Bezeichnung „VISION ZERO“ verwendete.

In Luxemburg hatten das Ministerium für Arbeit, die Association d’assurance accident (AAA), die Inspection du travail et des mines (ITM), die Union des Entreprises Luxembourgeoises (UEL) sowie die Gewerkschaften LCGB und OGBL im Jahr 2003 eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden der Arbeitnehmer fördern sollte. Dieser Aktionsplan zur Bekämpfung von Arbeitsunfällen lief von 2003 bis 2007.

Die wichtigsten Ziele, die gegenüber dem Jahr 2002 festgelegt wurden, waren die signifikante Verringerung der Häufigkeit von Arbeits- und Wegeunfällen (10,66 % im Jahr 2002) sowie die Trendumkehr bei der wachsenden Zahl von Wegeunfällen (5689 im Jahr 2002). Während diese Ziele im Jahr 2007 erreicht wurden, zeigen die Zahlen von 2014, dass sie seither weit unterboten wurden. Denn die Häufigkeit von Arbeits- und Wegeunfällen fiel im Jahr 2014 auf 5,37 % und die Zahl der Wegeunfälle sank auf 3516.

Trotz der Tatsache, dass die relative Häufigkeit von Arbeitsunfällen (Zahl der anerkannten Unfälle * 100 / Anzahl der standardisierten Vollzeitarbeiter) in den vergangenen Jahren signifikant zurückgegangen ist, und zwar im Durchschnitt aller Branchen von 27,44 im Jahr 1960 auf 5,37 im Jahr 2014, ist diese Zahl seit 2011 stabil.

Im Jahr 2014, beim „Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ in Frankfurt, nahm die Internationale Vereinigung für soziale Sicherheit (IVSS) das Konzept VISION ZERO auf und dehnte es auf Arbeitsunfälle aus.

Im März 2015 unterzeichneten in Luxemburg alle Mitglieder der Regierung eine Nationale Charta für Verkehrssicherheit, um ihren Beitrag zur Erreichung des EU-Ziels zu leisten, bis zum Jahr 2020 die Zahl der Verkehrsopfer auf den europäischen Straßen zu halbieren und die Anzahl der Schwerverletzten zu verringern. In der Folge dieses Aktionsplans, der auch unter dem Namen „Vision Zéro“ bekannt ist, schlossen der Unternehmerverband Union des Entreprises Luxembourgeoises und sein Institut national pour le développement durable et la responsabilité sociale des entreprises (INDR) am 1. Oktober 2015 mit der Regierung ein Partnerschaftsabkommen im Bereich der Prävention von Verkehrsunfällen, die mit der Arbeit in Verbindung stehen.

Die nationale Charta VISION ZERO zur Förderung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz wurde von den nationalen Akteuren im. März 2016 anlässlich der 10. Ausgabe des Forums für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz in Anwesenheit ihrer königlichen Hoheiten, des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin, unterzeichnet. VISION ZERO ist die nationale Präventionsstrategie für die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die weltweit Konsens gefunden hat.

Im September 2017 startete die Internationale Vereinigung für soziale Sicherheit (IVSS) die globale Kampagne Vision Zero Global. Die Initiatoren der nationalen Strategie VISION ZERO (AAA, UEL, INDR) sind ebenfalls offizielle Partner dieser globalen Gemeinschaft.

Angesichts der Erfolge der ersten Phase (2016-2022) und der Wichtigkeit dieses Themas haben die Initiatoren von VISION ZERO beschlossen, die Bemühungen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz fortzusetzen und dies mit besonderen Anstrengungen in den Risikosektoren. Die Vorstellung dieser neuen Phase der VISION ZERO 2023 – 2030 Strategie, die von der Regierung unterstützt wird, erfolgte auf dem 15. Forum zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, das von der AAA, der UEL und dem INDR am 26. Oktober 2022 organisiert wurde.

Dokumente

Nationale Charta VISION ZERO
Flyer - Strategie VISION ZERO 2023 - 2030 (FR)

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