Die 1902 vom Gesetzgeber errichtete Unfallversicherung (L’Association d’assurance accident – AAA) steht unter der Kontrolle des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit und wird von der Generalinspektion der Sozialversicherung (Inspection générale de la sécurité sociale – IGSS) überwacht. Die AAA ist eine öffentliche Einrichtung, die mit der Prävention von und Entschädigung bei Arbeitsunfällen, Wegeunfällen und Berufskrankheiten beauftragt ist. Die Verwaltungsdienste, die die Beziehungen zu Arbeitgebern und Versicherten sicherstellen, sind die Abteilung für Prävention und die Abteilung für Leistungen.
Da die VISION ZERO eine Strategie zur Prävention von Arbeitsunfällen, Wegeunfällen und Berufskrankheiten ist, ist es vor allem die Präventionsabteilung der AAA, die sich mit den Aufgaben im Rahmen der VISION ZERO befasst.
Die Präventionsabteilung der AAA legt ihren Fokus auf die Beratung, und richtet ihre Dienste an alle Beitragszahler und Versicherten, darunter Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Selbstständige und Hilfskräfte. Die Mitarbeiter der Präventionsabteilung analysieren die Berufsrisiken und bieten eine maßgeschneiderte Beratung und persönliche Unterstützung an. Im Rahmen ihrer Aufgaben achten sie auch darauf, dass die Unternehmen die Gesetzgebungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz einhalten, und unterstützen diese dabei ein gesünderes und sichereres Arbeitsumfeld zu schaffen.
Darüber hinaus stellt die Abteilung den Unternehmen didaktische und informative Ressourcen zur Verfügung, die diesen dabei helfen, ihre Aktionen im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes effizienter umzusetzen. Diese Ressourcen umfassen neben verschiedenen Broschüren im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz auch Empfehlungen zur Unfallverhütung, bei denen es sich um Fachregeln auf dem Gebiet der Prävention arbeitsbedingter Risiken handelt. Diese Empfehlungen werden von der Präventionsabteilung in Zusammenarbeit mit Sachverständigen ausgearbeitet. Sie ermöglichen es den Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die vielfältigen arbeitsbedingten Risiken besser zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Vermeidung dieser Risiken umzusetzen. Zusätzlich enthalten die Empfehlungen zur Unfallverhütung Ausbildungsprogramme für Sicherheitsschulungen und thematische Abschnitte zur Sensibilisierung der Mitarbeiter.
Um Unternehmen bei der Einführung eines effizienten Managements für Arbeits- und Gesundheitsschutz zu unterstützen, hat die AAA ein Qualitätslabel für Arbeits- und Gesundheitsschutz mit dem Namen „Sécher a Gesond mat System (SGS)“ eingeführt. Weitere Informationen: www.visionzero.lu/label-sgs
Die AAA gehört zu den Organisatoren des Arbeits- und Gesundheitsschutz Forums, welche eine einzigartige Plattform für den Austausch von bewährten Praktiken darstellt. Im zweijährigen Rhythmus findet eine Messe statt, die neben Ausstellerständen auch Workshops und die Verleihung des Arbeits- und Gesundheitsschutzpreises bietet. Dieser Preis würdigt innovative Projekte im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie des Wohlbefindens am Arbeitsplatz. In den Jahren dazwischen findet das Forum in Form einer Konferenz statt. Weitere Informationen: www.visionzero.lu/forum-prix-sst/
Die Mitarbeiter der Präventionsabteilung sind für Auskünfte zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz per Telefon und E-Mail erreichbar, und unterstützen die Unternehmen bei der Implementierung von Präventions- oder Korrekturmaßnahmen. Weitere Informationen: www.aaa.public.lu
Als Dachorganisation der Arbeitgeberverbände vertritt die UEL die Berufskammern und Arbeitgeberverbände des Großherzogtums, die 80% der Arbeitsplätze stellen und 85% des BIP erwirtschaften.
Die UEL setzt sich für eine nachhaltige und florierende Wirtschaft für das Land, seine Einwohner und die Menschen, die dort arbeiten, ein. Sie setzt sich für eine Wirtschaft ein, die für Investoren und Talente attraktiv ist.
Die UEL hat sich zum Ziel gesetzt, die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Unternehmen zu gewährleisten, indem sie sich im Rahmen eines nachhaltigen Entwicklungsansatzes (CSR) mit drei zentralen Themen des sozialen Dialogs befasst: Beschäftigung und Arbeitsrecht, soziale Sicherheit und Steuern.
Für die UEL ist das Thema Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, als Teil der sozialen Verantwortung des Unternehmens, eine notwendige Antwort auf den Wunsch, das Wohlbefinden und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu fördern. So haben sich seit 2003 die AAA und die UEL zusammengeschlossen, um Arbeitsunfälle, Wegeunfälle und Berufskrankheiten zu bekämpfen.
Gemeinsam mit nationalen Akteuren, die sich für die Prävention von Verkehrsunfällen einsetzen, startete die UEL 2004 und 2012 eine umfassende Informations- und Sensibilisierungskampagne für Unternehmen mit dem Ziel, die Zahl der Wege- und Arbeitsunfälle zu senken. Diese Kampagnen, die unter dem Slogan „TRAJET, sécurisons le!“ durchgeführt wurden, sind Teil der Politik der nachhaltigen Entwicklung, die von den Arbeitgeberverbänden verfolgt wird und durch die Annahme einer Charta durch die UEL am 31. Oktober 2003 konkretisiert wurde. Die UEL und das INDR sind außerdem Unterzeichner der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit und schlossen mit dem Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur die Partnerschaft zur Vermeidung von arbeitsbedingten Straßenverkehrsunfällen.
Im Jahr 2016 initiierten die UEL, das INDR und die AAA die nationale Strategie VISION ZERO, um die Anzahl und Schwere der Arbeitsunfälle und die Zahl der Berufskrankheiten kontinuierlich und dauerhaft zu senken.
Die Unternehmenskultur, die sich aus jeder umfassenden Strategie zur Risikoprävention ergibt, ist ein Schlüsselelement der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Sie ermöglicht es, die Produktivität zu steigern und Märkte zu erhalten oder sogar zu gewinnen und, vor allem, die Beschäftigen gesund zu halten. Sie wird vom Unternehmensleiter eingeführt und begleitet, der die Beschäftigten und Partner sensibilisiert und zur Teilnahme motiviert.
www.uel.lu
Das „Institut National pour le Développement durable et la Responsabilité sociale des entreprises“ (INDR) wurde 2007 von den Mitgliedern der „Union des Entreprises Luxembourgeoises“ (UEL), dem Dachverband der Arbeitgeber, mit dem visionären Ziel gegründet, die soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) zu fördern.
Als führender Akteur im Bereich CSR in Luxemburg hat das INDR zwei Tätigkeitsschwerpunkte: die Bekanntmachung des Themas CSR in Luxemburg und die Bereitstellung einer umfassenden Unterstützung für Unternehmen. Das INDR ist das Kompetenzzentrum, das den Wissensstand im Bereich CSR erfasst, die wichtigsten CSR-Akteure zusammenbringt und Empfehlungen für Unternehmen und andere Stakeholder ausarbeitet.
Das INDR macht die nationale Strategie ESR – ENTREPRISE RESPONSABLE bei Unternehmen bekannt, indem es drei Ebenen von Dienstleistungen anbietet:
- Sensibilisierung auf der Grundlage der konkreten Vorteile der CSR
- Online-Bewertung durch den Guide ESR
- Aufwertung des Beitrags zur nachhaltigen Entwicklung durch die Verleihung des ESR-Labels
Im Rahmen des nationalen Programms ESR – ENTREPRISE RESPONSABLE bietet das INDR einen umfassenden Schulungszyklus an. Bisher haben mehr als 300 Unternehmen das ESR-Label erhalten,die etwa 78.000 Beschäftigte repräsentieren.
Der Guide ESR orientiert sich an den wichtigsten internationalen Standards (ISO 26000, GRI, SDGs…) und erläutert die wichtigsten CSR-Themen. Er sammelt Best Practices und bietet neben schnell umsetzbaren Maßnahmen auch ein Dashboard, die Unternehmen jeder Größe bei der kontinuierlichen Verbesserung ihrer ESG-Leistung (Environment, Social, Governance) begleitet.
Der Guide ESR ist in vier große Kapitel gegliedert, die die drei traditionellen Säulen der nachhaltigen Entwicklung widerspiegeln: Umwelt, Soziales und Wirtschaft. In der sozialen Säule sind mehrere Themen zusammengefasst, die übergreifend gehandhabt werden müssen: Menschenrechte, Vielfalt und Chancengleichheit sowie Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden. Die nationale Strategie VISION ZERO, die 2016 von der „Association d’assurance accident“, der UEL und dem INDR ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Bemühungen im Bereich der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu intensivieren. Die 7 goldenen Regeln der VISION ZERO dienen dem Unternehmen als Leitfaden, um Unfallursachen zu beseitigen, seine Mitarbeiter zu schützen und ihr Wohlbefinden zu steigern. Darüber hinaus ist das INDR ebenso wie die UEL Unterzeichner der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit und hat mit dem Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur die Partnerschaft zur Vermeidung von arbeitsbedingten Straßenverkehrsunfällen geschlossen.
Der Guide ESR ist kostenlos auf der Website www.esr.lu zugänglich. Dieses nationale Online-Referenzinstrument ermöglicht es Unternehmen, das Niveau ihrer sozialen Verantwortung zu bewerten und das Label ESR – ENTREPRISE RESPONSABLE zu beantragen.
Das Label Responsibility Europe wird den mit dem ESR-Label ausgezeichneten Unternehmen automatisch verliehen. Responsibility Europe wurde auf Initiative der AFNOR-Gruppe (Frankreich), des INDR (Luxemburg) und von Ecoparc (Schweiz) gegründet und vereint führende CSR-Labels, wodurch eine internationale Anerkennung des ESR-Labels ermöglicht wird.
Das INDR ist Partner des House of Sustainability, der Initiative der Handelskammer und der Handwerkskammer.
www.indr.lu